Sägewerke stellen bei der Verarbeitung von Holzrohstoffen die erste Stufe dar. Sie verwenden fast die Hälfte des gesamten Rundholzes, das von der finnischen Industrie pro Jahr genutzt wird. Sägewerke sind hoch automatisiert. Einige sind große Sägewerke mit integrierten Zellstoff- und Papierfabriken, andere kleine lokale Betreiber. Die Produktpalette der Sägewerke ist breit gefächert, vom einfachen Schnittholz bis hin zu Spezialprodukten in Kleinserien. Sie verfügen häufig über Anlagen zur Weiterverarbeitung, wie Hobelwerke, Brettschichtholzmühlen und Komponentenmühlen die ihnen angegliedert sind. Ein Großteil der Produkte der Sägeindustrie wird exportiert. Sägewerke produzieren Tausende unterschiedliche Schnittholzqualitäten und -abmessungen unterteilt nach Holzart, Länge, Dicke, Breite und Feuchtigkeitsgehalt. Die Art und Weise, wie ein Baum gesägt und gehobelt wird, hängt von der Stammsorte und dem Verwendungszweck des Schnittholzes ab.

Untersuchen Sie die Produktpalette eines Sägewerks und die Eigenschaften von Schnittholz aus den verschiedenen Teilen eines Baumes. In welche Richtung biegt sich das Schnittholz am stärksten? Können Sie Unterschiede bei der Holzdichte erkennen?

Würde man die Jahresproduktion der finnischen Sägewerke in der Höhe dieser Modellwand stapeln, würde sie sich über eine Strecke von 5.000 km erstrecken.

Der Sägeprozess

Sortierung und Entrindung

Die ersten Schritte bei der Herstellung von Schnittholz sind automatische Sortierung und Entrindung. Die Stämme werden nach Holzart, Durchmesser, Länge und Qualität sortiert. Der Wert eines Sägeholzes als Rohstoff eines Sägewerks hängt von diesen Faktoren ab. Das Sägen der Stämme wird automatisch optimiert.

Die Sägeanlage besteht aus einem Profilspaner, einer Bandsäge oder einer Kreissäge oder einer Kombination daraus. Ein Sägewerk kann für große Stämme und kleine Rundhölzer getrennte Sägelinien haben. Es gibt mehrere Holzsägemethoden, aber die in der finnischen Exportindustrie am häufigsten verwendete Methode ist das in den nordischen Ländern weit verbreitete Kantsägen. Das Radialviertelsägen wird für spezielle Schreinerqualitäten und das Durchsägen von Hartholz eingesetzt.

Trocknung und Sortierung

Nach dem Sägen wird das Schnittgut getrocknet und sortiert. Die automatische Sortierung berücksichtigt die Qualität des Holzes und seine Endnutzung. Die Trocknung erfolgt in Durchlauf- oder Chargentrocknungsanlagen bei Temperaturen von 60-80° C. Die Trocknungszeit hängt von der Dicke des Schnittholzes ab und dauert mindestens 48 Stunden. Der Trocknungsprozess wird durch Regulierung von Temperatur, Belüftung und Feuchtigkeit gesteuert. Kleine Schreinereien und Sägewerke können spezielles Schnittholz auf Holzplätzen im Freien trocknen. In dem Fall beginnt der Trocknungsprozess im Frühjahr und dauert etwa sechs Monate. Im Freien getrocknetes Schnittholz wird bei bestimmten Schreinerarbeiten geschätzt. Getrocknetes Schnittholz hält länger, und das Trocknen verbessert seine Gebrauchseigenschaften wie Festigkeit, Verarbeitbarkeit und Klebeeigenschaften.

Nach der Trocknung wird das Schnittholz sortiert, ggf. auf Modullänge geschnitten, gestanzt, verpackt und gelagert. Das gebräuchlichste Sortiersystem basiert auf den nordischen Sortierregeln für Schnittholz. Unterschiedliche Schnittholzqualitäten sind für unterschiedliche Anwendungen gedacht. Der wichtigste Qualitätsfaktor ist die Anzahl der Äste. Die beste Qualität (A) wird für Fußböden, Formteile, Innenauskleidungen und Tischlerprodukte verwendet, die hervorragende ästhetische Eigenschaften erforderlich machen, während die niedrigste Qualität (D) für Schalungen und Verpackungen verwendet wird.

Weiterverarbeitung und Nebenprodukte

Hobelwerke verarbeiten Schnittholz weiter. Das Hobeln wird eingesetzt, um die Maßgenauigkeit sicherzustellen, und um eine glatte Oberfläche und die gewünschte Form zu erzeugen. Moderne Hobelmaschinen sind in der Lage, alle vier Seiten des Schnittholzes in einem Arbeitsgang zu bearbeiten und gleichzeitig das gewünschte Querprofil herzustellen. Hobelwerke können Einzelanlagen sein, werden aber in der Regel an Sägewerke, Schreinereien oder Hausfabriken angegliedert.

Immer wenn aus einem Rundholz quadratische Produkte gesägt werden entstehen Nebenprodukte. Schnittholz macht etwa 50 Prozent eines Stammes aus, während die andere Hälfte aus Spänen, Sägemehl und Rinde besteht. Späne und Sägemehl werden als Rohstoff an die Karton- und Papierindustrie verkauft, die Rinde wird verbrannt, um die thermische Energie zu verkaufen oder für den Trocknungsprozess zu nutzen.

Pölkky Oy

Pölkky Oy, gegründet 1968, ist das größte private Holzverarbeitungsunternehmen in Nordfinnland. Die Sägewerke und Weiterverarbeitungsbetriebe der Pölkky-Gruppe befinden sich in Kuusamo und Taivalkoski, die Druckimprägnierungsanlage in Oulu. Die Produktion des Konzerns besteht zu 70 % aus Kiefern- und zu 30 % aus Fichtenholz. Der Jahresumsatz der Gruppe beläuft sich auf rund 70 Millionen Euro, und auf der Gehaltsliste stehen fast 220 Fachkräfte. Die jährliche Schnittholzproduktion von Pölkky beträgt 300.000 Kubikmeter, von denen mehr als die Hälfte durch Hobeln und Imprägnieren im Konzern weiterverarbeitet wird.

Pölkky verwendet heimisches Nordholz, das typischerweise eine dichte Maserung, einen hohen Anteil an Kernholz und eine unterdurchschnittliche Größe der Äste aufweist. Diese Eigenschaften machen die Verarbeitung des Holzes einfach und die daraus resultierende Oberflächenqualität ausgezeichnet.