Die effiziente Nutzung von Rohstoffen und Energie in einer Weise, die möglichst wenig Abfall produziert, ist Teil einer nachhaltigen Entwicklung. In der Bioökonomie werden nachwachsende Rohstoffe verwendet und es entsteht kein Abfall. Klingt utopisch? Die finnische Zellstoff- und Papierindustrie produziert mehr Energie als sie verbraucht. Die Holzwerkstoffindustrie spielt bei der Bekämpfung des Klimawandels durch Kohlenstoffbindung weltweit eine wichtige Rolle. Bioraffinerien sind in der Forstwirtschaft die Produktionsstätte der Zukunft. Sie produzieren Biokraftstoffe, Bioenergie und biobasierte Produkte aus Biomasse. Aus Holz können verschiedene Massen und Extrakte gewonnen und ihre Eigenschaften weiter modifiziert werden. Holz ist ein erstaunlich vielseitiger Rohstoff – was wird er uns in Zukunft noch bringen?

Werfen Sie einen Blick auf die Produkte der Säge-, Papier- und Zellstoffindustrie. Sie können die Bioraffinerie per Knopfdruck starten und mit den Fußpedalen die Massen und Flüssigkeiten steuern

Bioenergie

Biokraftstoff ist ein Kraftstoff aus Biomasse, also aus organischem Material. Die daraus gewonnene Energie wird Bioenergie genannt. Holz kann den Einsatz fossiler Brennstoffe ersetzen. Holzbasierte Energie ist erneuerbar und CO2-neutral. Finnland ist bei der Nutzung von Holzenergie führend: Ein Fünftel aller Energie wird mit Holz erzeugt. Die meisten Holzbrennstoffe sind Nebenprodukte der Forstindustrie (Schwarzlauge, Rinde und Sägemehl). Abholzungsrückstände (Äste, Spitzen, Stümpfe) belaufen sich auf 3 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Diese Zahl könnte verdreifacht werden, was den Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtenergie um 3 Prozent erhöhen würde.

Die gängigsten Biokraftstoffe sind heute die Verkehrskraftstoffe der ersten Generation: Ethanol und Biodiesel. Biokraftstoffe der ersten Generation konkurrieren mit der traditionellen Nahrungsmittelproduktion um Ackerland, während Biokraftstoffe der zweiten Generation aus Holz, Ernteabfällen und Gülle hergestellt werden.